Die strahlenden Sieger des 50. ADAC Reinoldus Langstreckenrennens heißen Marc Lieb (Ludwigsburg) und Arno Klasen (Karlshausen). Im Porsche 911 GT3 R wurde das Manthey-Duo nach 25 Runden auf Platz eins gewertet. Die Freude von Frank Stippler (Bad Münstereifel) über Platz zwei war hingegen verhalten. Der Audi R8 LMS von Phoenix-Racing fehlte unter dem Siegerehrungspodest. In der 27. Runde – wenige Minuten vor dem Ablauf der 4-Stunden-Distanz – verunfallte sein Teamgefährte Hans-Joachim Stuck bei einsetzendem Regen im Streckenabschnitt Aremberg. Der Wahlösterreicher zog sich dabei eine Gehirnerschütterung zu, erlitt darüber hinaus aber keine offensichtlichen Verletzungen. Zur Kontrolle wurde Stuck dennoch in das St. Elisabeth Krankenhaus in Neuwied transportiert. Die Rennleitung brach das Rennen mit der Roten Flagge ab, die Wertung erfolgte nach 25 Runden. Da mehr als 60 Prozent der Renndistanz erreicht waren, geht der fünfte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring mit voller Punktzahl in die Wertung ein. Den dritten Platz sicherten sich Christian Mamerow (Castrop-Rauxel) und Alexander Roloff (Berlin) im Porsche 911 GT3 R von Mamerow-Racing. Eine 30-minütige Zusammenfassung des Rennens strahlt der Sender Sport 1 am 10. Juli um 11:45 Uhr aus.
Im Rennen entbrannte früh ein offener Schlagabtausch zwischen dem Manthey-Porsche und dem Phoenix-Audi. Mamerow konnte den Speed der beiden Führenden nicht mitgehen. In der zweiten Rennhälfte lieferte sich der Mamerow-Porsche mit dem Porsche des Haribo Team-Manthey von Lance David Arnold (Duisburg) und Richard Westbrook (Großbritannien) einen spannenden Kampf um Platz drei. „Wir haben bis zum Schluss alles gegeben“, so Mamerow. „Das hat sich am Ende ausgezahlt. Platz drei war heute das Maximum – mehr war einfach nicht drin.“ Lieb feierte beim 50. Reinoldus-Langstreckenrennen seinen zehnten Gesamtsieg in der populärsten Breitensportserie Europas. Für Klasen war es der 23. Triumph. Damit belegt der ambitionierte Hobby-Racer Platz fünf in der Statistik der Gesamtsiege (seit 1983). „Beim letzten Rennen bin ich zum ersten Mal mit dem Porsche 911 GT3 R gefahren, heute konnte ich damit meinen ersten Sieg erringen“, freute sich Klasen. „Marc ist auf dem Porsche einfach eine Waffe, aber auch meine Rundenzeiten waren heute top. Der GT3 ist einfacher zu fahren als der RSR in den letzten Jahren. Ich freue mich auf den Rest der Saison.“
Arnold/Westbrook blieb zum Zeitpunkt der Wertung Platz vier. Auf den Positionen fünf und sechs wurden Mike Stursberg (Wermelskirchen) und Oliver Kainz (Kottenheim) im zweiten Haribo-Porsche, Rudi Adams (Ahüte), Stefan Aust (Castrop-Rauxel) und Peter Posavac (Essen) im BMW Z4 GT3 von Dörr-Motorsport gewertet. Die Top 10 komplettierten Sabine Schmitz und Klaus Abbelen (beide Barweiler) im Porsche 911 GT3 R, Dirk Riebensahm, Christian Kohlhaas (beide Andernach) und Christopher Brueck (Köln) in der Dodge Viper GT3 des Vulkan-Racing-Team Mintgen Motorsport sowie Georg Weiss (Monschau), Michael Jacobs (Roetgen) und Peter-Paul Pietsch (Leonberg) in einem weiteren Porsche 911 GT3 R des Wochenspiegel Team Manthey.
Deegener/Wolfahrt/Breuer sind Halbzeitmeister
Im Kampf um die Tabellenspitze markierte der fünfte von zehn Läufen einen Wendepunkt. Elmar Deegener (Stelzenberg), Jürgen Wohlfarth (Murrhardt) und Christoph Breuer (Nettersheim) übernahmen mit ihrem vierten Klassensieg mit dem Audi TTS bei den VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum mit Turbo die Führung in der Meisterschaft. Auf Position zwei rückten Carsten Knechtges (Mayen), Alexander Böhm (Kelberg) und Philipp Leisen (Irrel) vor, die im BMW Z4 von Black Falcon bei den VLN-Serienwagen bis 2.500 ccm Hubraum ihrerseits zum vierten Mal triumphierten. Die bis dato Tabellenführer, Mario Merten (Nürburg) und Wolf Silvester (Nürnberg), mussten nach einem Technischen Defekt am BMW Z4 im Training dem Rennen tatenlos zusehen. Dies hatte auch zur Folge, dass in der am stärksten besetzten Klasse der VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum im fünften Rennen die fünften Sieger zum Zuge kamen. Maik Rosenberg (Attendorn), Emin Akata (Friedrichshafen) und Jürgen Dinstühler (Hückeswagen) wurden im BMW 320i von Black Falcon mit einer Runde Vorsprung auf die zweitplatzierten Jannik Olivo und Elmar Jurek (beide Berlin), die den Sieg in der Renault Clip Cup-Wertung feierten, gewertet.
Der sechste Lauf des Jahres findet bereits in zwei Wochen, am 17. Juli, statt. Im Rahmen der Nürburgring Performance Days führt das 33. RCM DMV Grenzlandrennen über die Distanz von vier Stunden. Am Abend nach dem Rennen lädt die VLN zum großen Sommerfest im Eifeldorf ‚Grüne Hölle’ ein. Bei Livemusik – unter anderem von Rage-Gitarrist Victor Smolski, der mit befreundeten Musikern spielen wird – sind alle Fans, Helfer, Sportwarte und Teilnehmer herzlich eingeladen, den Renntag in ausgelassener Atmosphäre ausklingen zu lassen.